Wie war es rechtlich möglich, dass Sam Altman entlassen werden konnte?
Die AI-News-Bubble überschlägt sich. Sam Altman, Mitgründer von OpenAI, wurde als CEO entlassen. Wie konnte dies passieren? Warum war dies überhaupt rechtlich möglich?
Quelle: X-Account Sam Altman
OpenAI startete ursprünglich als gemeinnützige Organisation, um die Entwicklung von künstlicher allgemeiner Intelligenz (AGI) voranzutreiben. Um jedoch die notwendigen finanziellen Ressourcen für ihre ambitionierten Projekte zu beschaffen, wurde 2019 eine kommerzielle Tochtergesellschaft, OpenAI LP, ins Leben gerufen. Diese Umstrukturierung ermöglichte es OpenAI, Investitionen anzuziehen und gleichzeitig die ethischen Grundsätze und die Mission der Muttergesellschaft, OpenAI Inc., zu wahren.
Investoren sind in OpenAI LP investiert, die sich auf die kommerzielle Entwicklung von KI-Produkten konzentriert. Sie haben jedoch keine formale Mitsprache bei strategischen Entscheidungen. Dies liegt daran, dass OpenAI Inc. die Kontrolle über OpenAI LP behält, um sicherzustellen, dass die Mission und ethischen Standards von OpenAI gewahrt bleiben. Dieser Ansatz ermöglicht es OpenAI, kommerziell zu agieren, während die gemeinnützigen Ziele und die Unabhängigkeit des Unternehmens erhalten bleiben.
Der Verwaltungsrat (Board of Directors) von OpenAI Inc., der die Entlassung von Sam Altman beschlossen hat, wird von der gemeinnützigen Mutterorganisation berufen. Die genauen Abläufe dieser Berufung sind nicht öffentlich bekannt. Im Normalfall besteht bei solchen gemeinnützigen Organisationen jedoch eine Governance, welche die Mission und den ethischen Grundsätzen der gemeinnützigen Organisation absichert. In diesem Fall hat diese Struktur dafür gesorgt, dass formal nicht die Gründer oder die Investoren über die Geschäftsführung der kommerziellen Einheit entscheiden.
Die Entlassung von Altman durch den Verwaltungsrat war offiziell das Ergebnis von Kommunikationsproblemen und einem Vertrauensverlust zwischen dem CEO und dem Verwaltungsrat. Ilya Sutskever, ein Mitglied des Verwaltungsrates und Chefwissenschaftler von OpenAI, könnte die treibende Kraft hinter der Entlassung gewesen sein. Seine Bedenken bezüglich der Sicherheit und Richtung der KI-Entwicklung bei OpenAI spielten womöglich eine zentrale Rolle. Es wird gemunkelt, dass OpenAI in der Entwicklung einer Allgemeinen Künstlichen Intelligenz womöglich weiter sei, als offiziell bekannt.
Die interne Dynamik zwischen Altman und Sutskever, zusammen mit den Spannungen, die durch die Kommerzialisierung und das schnelle Wachstum des Unternehmens entstanden sind, könnten zu einem internen Kampf geführt haben, der die Entlassung Altmans beschleunigte.
Die Umstände rund um diese Entlassung illustrieren eindrucksvoll, wie unterschiedliche Visionen und Strategien in einem komplex strukturierten Unternehmen zu bedeutenden Veränderungen in Führung und Richtung führen können. OpenAI hilft dies jedoch sicher nicht weiter.
Eine Kettenreaktion könnte folgen. Vielleicht ist dies der Beginn des Endes von OpenAI?